In Key West erreichen wir den südlichsten Punkt unserer Reise durch die USA. Die Fahrt von Key Largo nach Key West ist ein einziges Insel Hüpfen, nicht per Boot, sondern bequem über zahlreiche Brücken im Auto. Im September war Irma hier, jetzt wir, und sehen die Schäden, die der Hurricane angerichtet hat. Wohnwagen liegen verwüstet an der Straße, große Bäume sind entwurzelt und noch nicht beseitigt. Die Campgrounds in den State Parks sind, bis auf einen, geschlossen, die privaten Camps werden zur Zeit teilweise wieder renoviert und sind schweine teuer. 100 $ für einen Platz auf einer noch Baustelle.
Key West mit seinen pastellfarbenen kleinen Holzhäusern in der historischen Altstadt überrascht uns angenehm. Vom Leuchtturm blicken wir über die Stadt und den Hafen. Gegenüber befindet sich das Ernest Hemingway Haus, eingebettet in einem großen Garten, wo Hemingway mit seiner zweiten Frau Pauline gelebt hat. Hier soll ihm die Idee zum Buch " Der alte Mann und das Meer" , was er dann auf Kuba geschrieben hat, gekommen sein.
Jubel, Trubel, Heiterkeit in der Duval Street. Hier pulsiert das Leben. Bar reiht sich an Bar, Restaurant an Restaurant. Im Yachthafen sehen wir plötzlich einen Schatten langsam durch das Wasser gleiten. Wir haben das unglaubliche Glück einen Manatee zu sehen. Es gibt drei Arten der Rundschwanzseekühe. Karibik, Amazonas und den afrikanischen Manatee. Diese Tiere leben sowohl in Salz- als auch in Süßwasser. Das sie eine Vorliebe für Frischwasser haben sehen wir als der Manatee einen Wasserschlauch in das Maul nimmt und fleißig daran nuckelt. Das Schmetterlingshaus haben wir nicht gefunden, es ist wohl zu klein.
Nice to meet you sagen an der Südspitze von Key West der Golf von Mexiko und der Atlantik. Wir verabschieden uns am selben Tag von der Insel und fahren die über 200 Km lange Strecke bis Homestead zurück. Nach einer Übernachtung, dieses mal beim Home Depot, Walmart ist nicht erlaubt, geht es direkt zum Pine Grove Jonathan Dickinson State Park. Kein Miami, kein shoppen, kein flanieren an der Beach. Wir sind genervt von der Autofahrt. Für 50 Km bis Miami benötigten wir 2 Std. Palmen zählen während der Fahrt möglich. Wir wechseln die Straßen, bewegen uns auf der 95, 1, und der A1A. Es geht immer hin und her. Villen schauen in Boca Raton. Alles sehr nobel. Für ein kurzes Picknick im Spanish River Park sollen wir 34 USD zahlen. Mit picknicken wird nichts. Der Küstenbereich ist für Touristen wie wir in diesem Abschnitt nicht zugänglich. Bei Stuart wechseln wir auf die A1A und fahren bis Cape Canaveral auf einer endlosen Landzunge. Eine Besichtigung entfällt da wir bereits in Houston waren. Außerdem ist es 16.00. Hier ist alles moderner, größer, halt neuer, während in Houston mehr über die Anfänge der Raumfahrt zu sehen war. Die Eintrittspreise sind gesalzen. Links an der Straße das Nasa Center, rechts die Krokodile und Schildkröten.
Wir wollen nach Orlando und fahren auf der "417", einer ganz tollen Straße. Alle paar Km müssen wir Toll Gebühr zahlen. Eigentlich ist unser Ziel die Spaßstraße, der International Drive. Wir verpassen es allerdings rechtzeitig abzubiegen und landen im Stau. Kein Spaß für uns, denn Disney World ist nicht im Budget enthalten. Im Schritttempo schwimmen wir mit der Masse. Es ist kein Entkommen aus dem Stau. Irgendwann erreichen wir das Kassenhäuschen wo wir 27 USD Parkgebühr entrichten sollen. Wir fragen nach dem Exit und werden verwundert angesehen. Die Kassiererin meinte nur es ist schwierig wieder raus zu kommen. So war es auch. Nach 1 Std. haben wir es geschafft. Ein kurzen Stück die 536 zurück und wir biegen wieder falsch ab und landen in einem Hotelkomplex. Der 3. Versuch klappt endlich.
Nicht wir stehen nach der Irrfahrt Kopf sondern das Haus. Verrückt, abgedreht, im großen Maße kitschig und deswegen wiederum irgendwie faszinierend. Wie eine riesige Kirmes kommt uns der International Drive vor. Er ist auch ein einziger Rummel. Riesenrad, Achterbahn, Fressbuden, skurrile Bauten vor Orlando.
Hinter Orlando, in Saint Augustine, spanischer Flair und etwas Historie. Beides beliebt bei Einheimischen und Reisenden. Wir kommen von einem Rummel in den anderen. Die Festung Castillo de San Marcos wurde aus Muschelsteinen erbaut. Die Bauarbeiten begannen 1672 und dauerten 27 Jahre. Zuletzt diente es als Gefängnis. Unter anderem wurden 72 Indianerführer in Ketten hierhin verfrachtet. Unter der Leitung von Major Richard Pratt sollten sie zu zivilisierten Bürgern umerzogen werden. Getreu seinem Kampfruf: " Töte den Indianer und rette den Menschen". Den Satz kann man der Zeit angepasst ändern.
Wikipedia schreibt: Jekyll Island ist eine bewohnte Insel vor der Küste des Bundesstaates Georgia in Glynn Country ( Atlantischer Ozean)....................
Wir sagen die Insel ist phantastisch, super genial und hat einen atemberaubenden Strand. Dazu einen Campground wo wir gerne mehrere Tage verbringen. Hier kommen endlich die Fahrräder richtig zum Einsatz.
An fast allen Plätzen sehen wir Schilder mit dem jeweiligen Bundesstaat der Campinggäste. Da dürfen wir uns nicht lumpen lassen und malen unser eigenes Schild. Deutschland einschließlich der Nachbarstaaten.
Unter einem Dach mit Spanischem Moos bewachsenen Bäumen geht es abseits der Hauptstraße auf Entdeckungstour. Vom Fishing Pier geht ein Weg ab und wir stehen plötzlich vor einer Barriere. Die Straße ist weggebrochen. Andere Radfahrer und Spaziergänger sehen wir am Strand. Wir natürlich dorthin. Es läßt sich auf dem Sand wunderbar fahren. Nur kommen wir nicht sehr weit denn das Panorama ist atemberaubend. Wir befinden uns an der Driftwood Beach. Um uns herum angeschwemmte Bäume uns Äste. Wir bewegen uns per Rad und zu Fuß durch das Gewirr von altem abgestorbenen Holz und können nicht genug sehen. Im Denali war es zum Heulen schön und hier ebenso, nur anders.
An der Riverside Rd. geht es an Dünen vorbei bis zum Village. Ein kleines "Städtchen" erwartet uns mit netten Cafés und Restaurants. Wir gönnen uns ein Mittagessen auf einer Strandterrasse bevor wir die andere Seite der Insel erkunden. Auch am nächsten Tag zieht es uns wieder zur Driftwood Beach zurück. Leider mußte der Film mit einer schlechteren Auflösung hochgeladen werden und die Bilder sind deshalb nicht ganz scharf.
Leider ist eine Verlängerung auf dem Campground nicht möglich. Wir müssen diese grandiose Insel morgen verlassen. Wie heißt es immer so treffend, man soll aufhören / gehen wenn es am Schönsten ist. Wenn es so ist, hieße es, morgen nach Hause zu fliegen. Dazu sind wir noch nicht bereit. Das Gegenteil ist der Fall. Wir bekommen Lust auf mehr.