Kanada / Alaska / Kanada / USA, oder Kanada / USA ohne Alaska?
Wir sind für alles offen und werden sehen was sich wie ergibt.
Wegen der Einreise nach Alaska am 26. Mai 2017 müssen wir die USA spätestens am 25. November 2017 wieder verlassen oder unsere Reise durch Nordamerika früher beenden.
Also heißt es für uns umdisponieren. Wir werden der Baja California einen Besuch abstatten, für einige Tage in die Dominikanische Republik fliegen und dann im Januar wieder in die USA einreisen.
Alaska
vom 26. Mai - 26. Juni
gefahrene Km 4400
Unsere Meinung:
Tour Alaska in Whitehorse beginnen und in Whitehorse beenden.
1.Einreise Alaska über den Top of the World Highway
Auf kanadischer Seite keine Kontrolle. Kein Ausreisestempel.
Wir nehmen direkt die rechte Spur zum amerikanischen Einwanderungsschalter. Abgabe der Pässe und Fragen nach Grund der Reise und geplante Einreisedauer für Alaska.
Der Beamte gibt an, das bei einer erneuten Einreise in die USA in September wieder 6 Monate bewilligt werden können. Die Betonung liegt bei können.
Wir werden Pokern und versuchen nochmals 6 Monate zu erhalten. Ansonsten planen wir eine Weiterreise nach Mexiko, um im Januar wieder erneut nach USA einreisen zu können.
Vom Beamten nur noch Fragen nach Obst, Tomaten, Waffen Pets und Feuerholz. Wir verneinen. Es erfolgte keine Wohnmobilkontrolle.
Wir werden gebeten auf den Parkplatz zu fahren und ins Büro zu kommen. Dort einscannen der Finger und anfertigen eines Fotos. Die Einreisegebühr beträgt 6 $ pro Person. In den Pass wird ein Zettel geheftet mit B2 Eintrag, den wir bei der letzten Ausreise aus Alaska dem kanadischen Grenzbeamten aushändigen.
Wir können nur Positives berichten. Beide Homeland Security Officer waren freundlich.
Wir sind froh, das wir die Einreise nach Alaska gewagt haben. Egal was uns später bei der erneuten Einreise von Kanada in die USA erwartet. Egal das wir nach 6 Monaten das Land wieder nach Mexiko oder Kanada verlassen müssen. Einreisebestimmungen hin oder her.
Allein der Name Alaska erweckt gewisse Erwartungen, die unserer Meinung nach aber weit übertroffen werden. Wir fassen es in einem Wort zusammen. ATEMBERAUBEND.
Für eine Route wie wir sie gewählt haben sind mindestens 6 Wochen einzuplanen. Es bleibt genügend Zeit um Pausen einzulegen und kürzere Tagesetappen zu planen. Auch Wanderungen sind möglich ohne in Zeitdruck zu geraten.
Wer allerdings weiter in den Norden möchte, z. B. Prudhoe Bay, sollte mehr Zeit zur Verfügung haben.
Campen: Man kann sich überall auf den Strecken, abseits der Straßen, hinstellen. Alle Parks bieten Campgrounds an, Selfregistration, Preis im Schnitt unter 20$.
Strassenverhältnisse: überwiegend gut. Man muß aber immer mit Baustellen, Gravel und Straßenschäden rechnen. Das Fahren an sich ist sehr entspannt.
Tanken: kein Problem, auch Diesel ist fast überall zu haben. Die Preise liegen weit unter dem was man in Deutschland bezahlen muß.
Lebensmittel: sind generell teurer. Es empfiehlt sich in den Städten einzukaufen. Unterwegs an Tankstellen oder kleinen Orten zahlt man drauf und die Auswahl ist begrenzt.
Alkohol: Bier ist wesentlich teurer, Wein kann man auch schon mal günstiger bekommen, und er schmeckt zudem.
Zigaretten: sehr teuer!!!
Routenverlauf:
Klondike Hwy: von Whitehorse nach Dawson City
Top of the World Hwy: von Dawson City Yukon nach Chicken Alaska
Taylor Hwy: von Checken nach Tok
Alaska Hwy: Von Tok nach Fairbanks
George Parks Hwy: Von Fairbanks nach Anchorage
Seward Hwy: von Fairbanks nach Seward und zurück
Glenn Hwy: von Fairbanks nach Glennallen
Richardson Hwy: von Glennallen nach Valdez und zurück bis Tok
Alaska Hwy / Haines Hwy: von Tok bis Haines
Fähre Haines - Skagway
Klondike Hwy: von Skagway nach Whitehorse
von Stewart nach Hyder
kleinere Abstecher sind nicht mit aufgeführt.
Höhepunkte in Alaska
Denali NP. Wer im Park auf den einzigen RV Campplatz stehen möchte sollte in der Hauptsaison unbedingt reservieren. 3 Tage minimum Aufenthalt vorgeschrieben, wer kann sollte eine längere Aufenthaltsdauer einplanen.
Valdez am Prince William Sound empfanden wir interessanter als Seward. Bootstour in den Sound, Columbia Gletscher, mit einplanen.
Kluane NP, Wanderungen möglich, man muß sich aber für größere Touren registrieren.
Salmon Gletscher Stewart/Hyder, bei guter Sicht sensationell, ein absolutes Muß.
Generell gilt kurze Tagesetappen wählen um immer wieder Stops einlegen. Viele Höhepunkte liegen auf dem Weg, sprich an der Straße. Denn der größte Höhepunkt in Alaska ist die Landschaft an sich. Schneebedeckte Berge, Gletscher, glasklare Seen und unendliche Wälder.
Bären, Elche Karibus und und und.
Deshalb meine Devise, wer langsam fährt sieht mehr.
In Fairbanks fallen uns auf allen Parkplätzen die Stromsäulen auf. Die Minustemperaturen im Winter machen es erforderlich, das die Wagen ständig beheizt werden. Ansonsten geht nichts.
Alle PKW`s mit einem Stromkabel ausgestattet. Wir machen uns schlau und erfahren, das im Winter bei den extremen Minustemperaturen die Heizung ständig betrieben werden muß. Ansonsten würden alle Wagen einfrieren.
Die Dame die wir gefragt haben meinte nur ganz erstaunt: Sie sind wohl nicht von hier.
Gefahrene Km 14216
meine Meinung:
Ein Land mit Licht und Schatten
Mittlerweile stehen 39036 Km auf dem Tacho. Davon sind wir 14216 KM in USA gefahren. Die USA faszinierte vor allen Dingen mit ihren unterschiedlichen landschaftlichen Highlights. Angefangen vom Yellowstone NP, Craters of Moon, Great Salt Lake, Las Vegas und besonders die vielen Nationalparks in Utah, New Mexiko und Arizona. Es war immer wieder anders.
In den nördlichen Bundesstaaten Montana, Idaho Washington und Wyoming sahen wir fruchtbares Ackerland, endlos erscheinende Weizenfelder und Grasland. Die Landschaft war eher lieblich und unspektakulär.
In Utah und Nevada, wo für amerikanische Verhältnisse in kurzen Entfernungen ein Nationalpark dem Anderen folgt, die Erde und die bizarren Felsformationen rot in der Sonne leuchten erkundeten wir zu Fuß durch die phantastische Landschaft.
In Arizona und New Mexiko fuhren wir um zu den Highlights zu gelangen durch endlos erscheinende, fast menschenleere Wüsten, mit steiniger und karger Vegetation.
Von Kalifornien waren wir insgesamt ein wenig enttäuscht. Vielleicht waren unsere Erwartungen zu hoch oder wir hatten bereits zu viel andere, für uns bessere, schönere Seiten von USA gesehen. Zudem fanden wir diesen Bundesstaat zu teuer und was uns besonders negativ aufgefallen ist sehr schmutzig.
Das Landesinnere der USA ist relativ dünn besiedelt, sieht man von einigen Großstätten ab. Auf unserer Route fuhren wir durch unterschiedliche wüstenartige Landschaften. Es war steinig, trocken und staubig. Dazu kam die Sonne, die unbarmherzig vom Himmel schien.
Du fährst stundenlang durch diese fast menschenleere Einöde und dann kommt dann der Knaller. Dann siehst du zum Beispiel nur noch weiß und bist umgeben von schneeweißem Kalk Sand. Vor dir türmen sich die Dünen auf, der Schneeschieber räumt die Straße frei. Dann einige Tage später stehst du mitten in einem Kaktuspark und bist umgeben von meterhohen Kakteen. Vom schrillen Las Vegas geht es am gleichen Tag ins Death Valley. Die Kontraste könnten nicht größer sein.
Trotzdem kam irgendwann der Moment wo du dich nach den endlosen Wäldern, glasklaren Seen und schneebedeckten Bergen Kanadas und Alaskas sehnst.
Das freie Campen in den Nationalparks ist nicht gestattet. Die Ausstattung der NP Plätze unterscheidet sich nicht von denen in Kanada und sind mal schlicht nur mit Plumpsklo, andere haben Dusche und Flushtoilette. Die Preise variieren zum Teil erheblich. Für uns war nicht immer nach zu vollziehen wie sie zustande kommen.
In USA heißt es: campen ist überall erlaubt nur nicht da wo NO OVERNIGHT steht, aber das Verbotsschild war immer dort wo wir gerne gestanden hätten. Für Fahrzeuge ohne Allrad sind die Gravel Roads, die zu den Forest Camps führen nicht zu empfehlen. Die Wege die wir angesteuert hatten waren letztendlich für das Auto nicht befahrbar.
Auch in den USA haben wir viele nette, hilfsbereite und interessante Menschen kennen gelernt. Sei es auf dem Campingplatz beim gemeinsamen Feiern, sei es der Automechaniker der uns zum Übernachten einen Platz an der Werkstatt bereitgestellt hat oder Ursula und Dale die uns zu sich nach Hause eingeladen haben. Wir kamen immer wieder mit Leuten ins Gespräch die aus Deutschland ausgewandert sind, jetzt aber überzeugte Amerikaner sind.
Der Amerikaner liebt es BIG. Die Resträume am Highway, die Motorhomes, die Essensportionen, egal, was auch immer. Alles eine Nummer größer. Egal welche Veranstaltung, irgendwann wird die National Hymne gesungen. Alle stehen stramm und die rechte Hand wird an das Herz gelegt. Nationalstolz wohin man schaut. ( dürfen wir das auch??)
Wir haben aber auch einiges Negative gesehen. Besonders in den Großstädten sieht man viele Homeless. Die Kluft zwischen arm und reich ist riesengroß. Ein Großteil der US Bürger hat mehrere Jobs um sich über Wasser halten zu können, auch im relativ hohem Alter sind viele gezwungen zu arbeiten.
Die Straßenverhältnisse haben mich überrascht. Sie waren häufig in einem miserablen Zustand und wurden auch nicht gereinigt. So viel Müll am Straßenrand hat mich doch überrascht. ( bes. in Kalifornien.)
Die Preise für Lebensmittel und Diesel waren von Bundesstaat zu Bundesstaat recht unterschiedlich. Besonders teuer ist das Leben in Kalifornien. Hier mußten wir z. B. für eine Galone Diesel im Schnitt bis zu 1 $ mehr zahlen.
Wir haben viele hilfsbereite Menschen kennengelernt. Sind jedoch von großen Firmen ( Autoreparatur) enttäuscht worden. Man wird sofort abgewimmelt und von einem zum anderen geschickt. Besser aufgehoben ist man bei den kleinen Werkstätten.
In einigen Wochen werden wir wieder ins Land einreisen, wieder Neues entdecken und mit Sicherheit wieder überwiegend positives erleben. Unter anderem den Winter in Amerika. Hoffentlich ist es dann im Süden des Landes nicht zu kalt.
Erneute Einreise wieder am Grenzübergang in Tecate am 10. Januar.
Gefahrene Kilometer: 43820
Den 2. Teil unserer USA Reise verbrachten wir überwiegend in den Südstaaten.
Die Staaten Arizona und New Mexiko durchfuhren wir zügig, da wir diese im 1. Teil
unserer Reise kennen gelernt haben.
In Texas angekommen beeindruckte uns die Größe. Alles ist gigantisch.
D, F, NL, B, Lux, E, CH, und Dk kann in diesen Bundesstaat hinein gepackt werden.
In den Südstaaten Louisiana, Mississippi, Alabama, und Georgia sahen wir Armut und Reichtum dicht beieinander. Der Anteil der schwarzen Bevölkerung ist wesentlich höher als in den Nordstaaten.
Armselige Baracken auf der einen Seite und vornehme Herrenhäuser auf der anderen Seite. Zum alltäglichen Straßenbild gehörten sehr viele Homeless.
Wir fanden die Landschaften wie das Mississippi Delta und die Swamps außergewöhnlich reizvoll und waren von den unglaublichen weißen Sandstränden in Mississippi am Golf von Mexiko ohne große Hotelkomplexe begeistert.
Eine Reise in den Wintermonaten hat den Vorteil, daß das Klima erträglich und angenehm ist. Obwohl viele Teile der Südstaaten zu anderen Jahreszeiten mit Sicherheit noch beeindruckender sind.
Florida war uns zu touristisch und sehr teuer. Die Temperaturen selbst im Februar hoch, bei 30 Grad. Die schönen Küstenabschnitte blieben uns teilweise verborgen, weil in Privatbesitz. Die Fahrt durch die Everglades auf der 41 war traumhaft trotz der Sandfliegen. Man stolpert fast über die Krokodile. Key West, der südlichsten Punkt unserer Reise durch USA war eine angenehme positive Überraschung. Der Ort hat einen gewissen Charme beibehalten.
Die Staaten der Ostküste waren mehr nach unserem Geschmack. Hier gab es ebenso schöne Strände und das abseits von Touristenhochburgen. Ein absolutes Highlight war für uns die Driftwood Beach auf Jekyll Island und Savannah in Georgia, einfach nur genial. Von South Carolina , North Carolina und Virginia konnten wir nicht viel sehen weil uns nicht genügend Zeit blieb. Nur was wir sahen gefiel uns so gut das diese Staaten bei einer erneuten Reise, auch allein auf Grund seiner Geschichte, mehr Beachtung finden werden.
Unsere letzten Tage verbrachten wir gezwungenermaßen in Maryland, genauer gesagt in Baltimore um unser Wohnmobil zu verschiffen. Na ja, die Viertel der Stadt, die wir durchfahren mußten und zu sehen bekamen, machten uns den Abschied aus USA sehr sehr leicht.
Ja, die Amerikaner. Ich weiß nicht so recht wie ich mich ausdrücken soll. Über die Menschen, die wir getroffen haben, kann ich nur positiv berichten. Sie waren uns gegenüber immer freundlich und hilfsbereit. Aber mir ist immer noch nicht klar wie
" die Amerikaner " ticken. Um das heraus zu finden muß ich das Land noch mehrmals bereisen. Vielleicht fällt dann der Groschen.
Ausreise USA nach Mexiko am 22.11.2017
Auf US Seite nur den Einreisezettel abgeben. Keine Kontrollen.