Baja California oder die Mex 1 up and down


Baja California North

Die Baja California erstreckt sich über 1300 Km von Tijuana bis nach Cabo San Lukas.

Die Halbinsel ist ca. 30 - 100 Km breit. 

Die Mex 1 führt auf einer Strecke von 1700 Km von Nord nach Süd und ist überwiegend in einem guten Zustand.

Trotzdem muß man während der Fahrt, besonders im nördlichen Abschnitt, immer wieder auf tiefe Schlaglöcher gefaßt sein. Straßenränder können unverhofft weggebrochen sein und wenn man denkt man hat freie Fahrt tauchen hinter der nächsten Kurve Pferde, Ziegen und Kühe auf. Deshalb sollte jeder sein Tagesziel vor Einbruch der Dunkelheit erreichen. Für Touren abseits der Mex 1 ist ein Auto mit Vierradantrieb ratsam. Haltebuchten oder Aussichtspunkte um die Landschaft mal in Ruhe auf sich wirken lassen zu können sind Mangelware. Einmal auf der Straße heißt es meistens fahren bis zum Ziel. 

Bei Guerrero Negro, am 28. Breitengrad verläuft die Grenze zwischen der Baja North und Baja Sur. Das bedeutet auch wieder

1 Stunde Zeitunterschied.

Über 80 % der Bewohner der Baja California lebt im Grenzbereich zur USA in den Städten Tijuana und Mexicali. Nur wenige Kilometer von Tijuana entfernt liegt das kleine Städtchen Rosarito. Ein hauptsächlich von Südkaliforniern frequentierter Badeort. Dutzende Restaurants, Hotels und gute Einkaufsmöglichkeiten befinden sich entlang des Bulevar Benito Juarez. Am  naturbelassen Badestrand ist von Massage bis Erfrischungen alles zu bekommen. Nur keine Ruhe.

Im weiteren Verlauf passiert man Ensenada, eine Stadt mit 370000 Einwohnern. Davon mindestens 50000 US Amerikaner und Kanadier. Die Stadt selber ist geprägt durch den Hafen und Fischindustrie. 

In der näheren Umgebung von Ensenada, besonders im Valle De Guadalupe, befinden sich zahlreiche Weingüter. Freunde eines "guten" Weines werden mit Sicherheit hier auf ihre Kosten kommen. Ende des Jahres sind diese aber bereits geschlossen. Wer Interesse an einer Weinprobe hat sollte sich rechtzeitig um einen Termin kümmern.

Südlich von Ensenada, bei La Bufadora auf der Halbinsel Punta Banda, lohnt sich ein Abstecher die Steilküste hinunter um ein Naturschauspiel zu erleben. Mit den Wellen dringt immer mehr Wasser in die Höhle ein und spritzt unter gewaltiger Geräuschentwicklung ein Wasser Luftgemisch bis zu 20 Metern in die Höhe.

Wer möchte kann sich an den zahlreichen Verkaufsständen mit Souvenirs eindecken und verschiedene landestypische Speisen zu sich nehmen. Nicht zu vergessen der immer angebotene Tequila.

Nach Punta Colonet führt eine 100 Km lange Stichstraße zum Parque National San Pedro Martir. Er wurde 1974 eröffnet und war der erste der zwei Nationalparks der Baja California. In den Wintermonaten ist hier mit Schnee zu rechnen weswegen wir von einer Tour in den Park Abstand genommen haben.

Im weiteren Verlauf der Mex 1 wird die Landschaft eintöniger. Die Orte liegen direkt an der Straße, sind teilweise sehr schmutzig und nicht besonders ansehnlich. Die Querstraßen gleichen Sandpisten, sind staubig und sind nicht gerade einladend. 

Bei El Rosario verlassen wir den Küstenbereich und die Straße führt im weiteren Verlauf durch das Landesinnere. Wir fahren durch eine einsame wüstenartige Landschaft und blicken auf die Gebirgskette der Sierra San Miguel. In diesem Abschnitt ist die  Mex 1 in einem katastrophalem Zustand. Bei Parador Punta Prieta zweigt eine 66 Km lange, gut befahrbare asphaltierte Straße nach Bahia De Los Angeles ab. Der Ort selber ist klein und übersichtlich mit einigen Restaurants. Die Bucht mit den vorgelagerten Inseln ist traumhaft schön, weshalb wir hier einige Tage geblieben sind. 

 

 

 

Bis zur Mex geht es den gleichen Weg zurück. Bei Guerrero Negro passieren wir die Grenze zur Baja Sur. Fahren die Hauptstraße bis zum Ende durch und begeben uns auf einer einigermaßen guten Schotterstraße. Die Wellblechabschnitte halten sich in Grenzen. 

Auf der Isla de Cedros befindet sich die größte Salzgewinnungsanlage der Welt. Das Salz wird aus Meerwasser gewonnen und durch die starke Sonneneinstrahlung, verbunden mit einer ständigen Brise schnell getrocknet. 

Das Biosphärenreservat El Vizcaino besuchen jährlich viele Grauwale. Leider sind sie momentan noch nicht da und wir teilen uns das Naturschutzgebiet lediglich mit den unterschiedlichen Vogel Arten.


Baja California Sur

Je weiter wir gen Süden fahren um so interessanter wird die Landschaft. Die Berge werden größer und schroffer, die Täler sind tief eingeschnitten. In San Ignacio sehen wir die ersten Dattelpalmen, Bananenstauden und endlich einen Ort der mexikanisches Flair ausstrahlt. 

In der Vorweihnachtszeit befindet er sich allerdings im Dornröschenschlaf, was sich mit der Wal Watching Saison aber ändern wird.

Nach kurzer Zeit erreichen wir die Ostküste der Baja. In Mulege angekommen beschließen wir wieder eine längere Pause einzulegen. Der verwinkelte Ort hat alles was wir uns erträumen. Wir stehen unter Bananenstauden und pflücken uns die reifen Bananen. Apfelsinen, Papaya, Mandarinen und Datteln sind entweder noch nicht reif oder bereits abgeerntet. Pünktlich um 16.00 Uhr heißt es: Boccia. Snow Birds und Gäste treffen sich bei Eric und es geht los. Mit Jenny und Gavin verbringen wir hier einige nette Abende. 

Nach nur ca. 50 Km sehen wir von der Straße unten die Buchten der Bahia Concepcion. Das türkisfarbene Wasser leuchtet in der Sonne. Wohnmobil reiht sich an Wohnmobil auf dem feinen Sandstrand. Bei der Rückfahrt werden wir versuchen hier für einige Zeit zubleiben. Wieder einmal wurden wir gezwungen weiter zu fahren obwohl gerade hier ein Stop reizvoll gewesen wäre. Der unübersichtliche Straßenverlauf ließ dieses aber nicht zu.

In Loreto angekommen empfängt uns die Stadt im weihnachtlichen Glanz. Überall stehen Weihnachtskrippen, bunte Tannenbäume und das Glockenspiel der alten Missionskirche beschallt uns mit Weihnachtsliedern. 

Mitten im Ort und 2 Minuten von der Promenade entfernt stehen wir auf einem kleinen Campplatz. Einen Schönheitspreis bekommt er nicht aber dafür sind wir mitten im Geschehen. Jenny und Gavin trudeln ebenfalls ein, was eine nette Überraschung ist. Gemeinsam schauen wir uns die Weihnachtsdarbietung auf der Plaza an.

Um die Plaza laden Restaurants zum Essen ein und unter einem Dach aus Blätterwald reihen sich die nicht zu vermeidenden Souvenirläden. Alles ist ausgesprochen sauber und gepflegt. Wer von den vielen Strandbuchten und vom Wasser etwas Abstand braucht, etwas mehr Leben möchte findet in Loreto genau das Richtige. Zumal der Ort seine Ursprünglichkeit noch bewahrt hat.

Nach Loreto führt die Mex 1 wieder ins Landesinnere. Doch bevor die Straße sich in Serpentinen die Berge hochwindet liegt linker Hand ein erster, leider auch der einzige Aussichtspunkt, den wir auf der Mex 1 ansteuern können. Anhalten, auf das Wasser schauen, die Natur auf sich einwirken lassen ist für uns ein Muß. Danach geht es auf direktem Weg weiter bis La Paz.

Wir stehen außerhalb der Stadt und zahlen trotzdem einen hohen Preis für den Platz. Der beste Weg um am nächsten Tag in die Stadt zu gelangen, will man nicht sein Wohnmobil nehmen, ist der Bus. Er hält direkt vor uns an der Straße. Wir müssen nur winken. Für die Rückfahrt sollen wir angeben das wir zum Kilometre once möchten, dann würde der Busfahrer dort halten. ( hat er auch)

La Paz ist wie jede Großstadt, laut, lebhaft. Wer shoppen möchte wird nicht enttäuscht, verhungern und verdursten muß hier auch niemand. 

An der Promenade sind Gott sei Dank die Renovierungsarbeiten abgeschlossen. Leider ist es zu windig um eine Bootstour zu unternehmen. Bei guten Bedingungen, das heißt Windstille sind sogar von der Bucht aus die Walhaie zu beobachten. Beim Schnorcheln hat man die Möglichkeit mit den Tieren, die ausgesprochene Vegetarier sind, zu schwimmen. Der Walhai erreicht eine Länge von 14 Metern.

Nach La Paz steuern wir unser südlichstes Ziel auf der Baja California an. Weiter bis zur Südspitze, in die Hochburgen der US Amerikaner und Kanadier, die in Cobo San Lucas und San Jose Del Cabo überwintern, möchten wir nicht fahren. 

Zudem sollen außer der Mex 1 die Straßen in dem Bereich mehr schlecht als recht sein.

Wir werden in Los Barriles unserer letzte Station der Reise durch die Baja California nicht überwintern aber hier am Strand, bei angenehmen Temperaturen Weihnachten feiern. Statt Glühwein trinken wir Cocktails, statt unter Tannenbäumen sitzen wir unter Palmen.

 

Der 1. Weihnachtstag begrüßt uns mit einem, dem Tag angemessenen, Sonnenaufgang. Wir frühstücken auf unserer Sandterrasse und lassen uns von leiser Weihnachtsmusik berieseln. 

Übermorgen begeben wir uns wieder auf die Mex 1, dieses mal nach Norden. Den ein oder anderen Ort oder Übernachtungsplatz werden wir wahrscheinlich noch einmal ansteuern, aber auch unbekannte Stellen die wir uns für die Rückfahrt ausgesucht haben anfahren.

Was jetzt noch fehlt sind Begegnungen mit Walen. Delphine, fliegende Fische und Rochen konnten wir aus der Ferne beobachten, jedoch die Giganten der Meere noch nicht.

Wir wünschen uns das sich die Tiere auf ihren Weg in zur Baja California nicht allzu viel Zeit nehmen, sonst sind wir bereits wieder in USA. 

Hoffentlich haben sie nicht unser Motto " Hetzt uns nicht " übernommen