Wir starten in Halifax und lassen uns überraschen wohin der Weg uns führt.
Sei März 2016 besteht auch für Kanada eine elektronische Einreiseerlaubnis kurz eTA genannt. Diese ist einige Tage vor Reisebeginn im Internet gegen eine geringe Gebühr zu beantragen. www.cic.gc.ca
Flughafen Toronto
Wir haben bei der Einreise nur Handgepäck. Im Flugzeug erhalten wir eine Einreisekarte die wir ausfüllen. Im Feld für unsere Dauer der Einreise geben wir 180 Tage ein.
Nach der Landung gehen wir nicht wie alle anderen Passagiere zuerst zum Gepäckband sondern direkt zur Passkontrolle. Dem Beamten hinter Glas geben wir unsere Pässe zusammen mit der ausgefüllten Karte.
Lächelnd werden wir gefragt ob wir wirklich 180 Tage einreisen möchten. Wir bejahen und geben den Grund dafür an. ( wir wußten nicht das automatisch 180 Tage gewährt werden). Smiley. Er macht einige Einträge mit dickem Fettstift und kreist unsere selbst eingetragene Aufenthaltsdauer dick ein. Wir erhalten die Pässe mit Einreisestempel und der Einreisekarte zurück. Auf dem Weg zum Ausgang geben wir die Einreisekarte einem Beamten den ich als solchen nicht erkannt habe. Dann stehen wir draußen vor dem Flughafen bei angenehmen Temperaturen. Es gab keine Fragen wohin des Weges und ob wir etwas zu verzollen hätten. Später habe ich erfahren das einige Passagiere kontrolliert wurden.
Von Toronto ging es mit der nächst möglichen Maschine nach Halifax. Unser ursprünglich gebuchte Flieger war wegen erheblicher Verspätung unserer Ankunft in Toronto schon längst in der Luft. In Halifax kommen wir nachts um 3.00 Uhr an. Auch hier keine Kontrollen. Wie auch, es waren keine Beamte zu sehen.
Die einzige Möglichkeit noch zum Hotel zu kommen war ein Taxi.
Beim Einschecken war natürlich an jedem Flughafen eine gründliche Kontrolle von Personen und Gepäck erfolgt.
Wir gehen jetzt davon aus das wir 180 Tage bleiben dürfen obwohl wir selber keinen Beleg darüber haben. Finde ich ehrlich ein klein wenig komisch.
2.Einreise Kanada am 19. Juni 2017
Grenzübergang Catch Creek: Alaska - Yukon
Alaska Hwy
Auf USA Seite keine Kontrolle. Die Kanadische Grenzstation befindet sich einige Km weiter. Hier Frage nach Feuerholz, Waffen, Haustiere und Pflanzen. Persönliche Frage nach Verschiffungskosten unseres Wohnmobiles. Keine Kontrolle. Der Einreisezettel der bei der Einreise nach Alaska in den Pass geheftet wurde bleibt im Pass, da wir wieder in Alaska einreisen werden.
3. Einreise Kanada am 26. Juni 2017
Grenzübergang Fraser am Klondike Hwy.
auf USA/Alaska Seite keine Kontrolle. Einige Km weiter an der kanadischen Seite die üblichen Fragen nach Drogen, Waffen, Feuerholz, Alkohol und Zigaretten. Der Beamte sprach ein wenig deutsch. Wir haben einen neuen Einreisestempel erhalten und könnten jetzt bis zum 25. Dezember in Kanada bleiben.
Kein Kontrolle des Wohnmobiles. Nur noch die Frage wie die weitere Reise aussehen soll. Da wir angeben noch in die USA einzureisen, bleibt der Einreisezettel im Pass geheftet.
4. Einreise Kanada am 2.Juli 2017
Grenzübergang " Checkpoint Charlie "
Stewart Kanada / Hyder Alaska
Nur an der kanadischen Seite Grenzoffice.
Wir lassen unseren eingehefteten Ein-Ausreisebeleg USA aus dem Pass entfernen. Das war nicht ganz korrekt, aber wir hatten trotzdem später bei der erneuten Einreise von Mexiko nach USA keine Probleme. Nur die üblichen Fragen, keine Wohnmobilkontrolle.
Letzte Ausreise Kanada am 16. August 2017
Grenzübergang Danville/Carson
auf kanadischer Seite keine Kontrolle, kein Ausreisestempel. Nur US Kontrolle. Wir wissen nicht woher die Kanadier wissen das wir ausgereist sind.
Bei allen Ausreisen aus Kanada nach Alaska gab es keine Kontrollen auf kanadischer Seite. Man fährt direkt zur amerikanischen Seite.
Montag, den 3. April 2017
Nein, wir wollen uns kein Fahrrad besorgen und damit durch Kanada fahren, sondern am Mittwoch unser Wohnmobil aus dem Hafen abholen.
Dafür nehmen wir uns 2 Tage Zeit. Durch den Umzug des Spediteurs, der jetzt außerhalb von Halifax sein Büro hat, wollen wir uns den Stress nicht antun alles an einem Tag zu erledigen.
Schon Churchill sagte: Sport ist Mord.
Darum nimmt man sich besser ein Mietauto, Kosten 43 CD und fährt zum 11 Km
entfernten Spediteur. Reisepass und KFZ Schein abgeben und die Gebühr von 150 CD
bezahlen. Man erhält die Papiere für den Zoll und eine Kopie für sich. Dauer der Bearbeitung 20 Minuten.
Danach mit dem Auto wieder in die Stadt und zum Zoll.
Die Beamtin, bei uns eine junge, freundliche aber sehr formelle Frau fragt nach zu verzollenden Sachen. Den Kaffee und die Bikes geben wir an. Nur noch eine Nachfrage ob die Fahrräder sauber sind und wir erhalten unsere Papiere zurück.
Danach kann man zum CAA dem kanadischen Automobilclub fahren, um sich mit Strassenkarten ein zu decken.
Zusammen mit Roland, den wir bei der Abgabe unseres Wohnmobiles in Hamburg kennengelernt haben fahren wir am nächsten Tag um 8.00 Uhr mit dem Taxi zum Hafen Terminal Ceres. Zufällig ist die Familie im gleichen Hotel wie wir.
Im Büro vor der Hafeneinfahrt geben wir die Pässe ab und erhalten einen Besucher Ausweis. Es dürfen mehrere Personen in den Hafenbereich. Auch Silvia. Wir werden in den Hafenbereich gefahren und im nächsten Büro geben wir die Abfertigungspapiere ab. Wir inspizieren ausgiebig das Auto auf Mängel. Der Dicke scheint gesund zu sein. Wir montieren hinten das Nummernschild an unterschreiben das Mängel Protokoll und fahren aus dem Hafenbereich hinaus.
Das war es auch schon. Einfacher ging es nicht.
Um In Kanada zu telefonieren oder Bankgeschäfte zu erledigen haben wir uns bei Rogers eine Pre Paid Karte gekauft. Die Einrichtung der Karte übernimmt der Verkäufer. Reisepass und Kreditkarte sind erforderlich.
Es gab keine Probleme diese Sim Karte zu bekommen. Die Angaben im Internet stimmen diesbezüglich also nicht.
Im Nachhinein stellte sich heraus das wir keine kanadische Sim Karte benötigt hätten, da wir überwiegend Free WIFI benutzt und nicht ständig nach Hause telefoniert haben, war die Pre Paid Karte eigentlich überflüssig.
Goodbye and thank you Canada.
Unsere Zeit in Kanada geht langsam zu Ende. Wir blicken zurück auf phantastische Monate in diesem wunderbaren, gastfreundschaftlichen Land.
Sicher haben wir auch Lehrgeld zahlen müssen, aber die positiven Momente und Erlebnisse überwogen bei weitem.
Die Kanadier machten es uns auch einfach. Wo immer wir mit ihnen in Kontakt getreten sind, ob beim Einkaufen, in der Werkstatt oder unterwegs , auf dem Campplatz, auf der Straße, überall hieß es you are welcome.
Aber die Aussage einer Deutschen, die nach 4 Monaten meinte: ich kann keine Bäume mehr sehen, können wir jetzt nachvollziehen. Auch wir sind nach 5 Monaten reif für neue andere Eindrücke, zumal durch die vielen Waldbrände in BC und Alberta das Reisen sehr eingeschränkt ist.
Wir haben Nova Scotia und Ontario im Winterschlaf erlebt. Wohin wir auch kamen hieß es " sorry we are closed ". Wir fuhren schneebedeckte Pässe hinauf und hinunter, haben bei Minusgraden übernachtet und versucht den eingefrorenen Abwasserschlauch mit einem Schraubenzieher frei zu bekommen. Not macht bekanntlich erfinderisch, und wir waren erfinderisch.
Die Prärie in Saskatchewan, Manitoba und Alberta, endlose Graslandschaften, Weite und einen Himmel, der am Horizont die Erde küßt. Gerade diese auf den ersten Blick langweilig erscheinende Landschaft war für uns später im Juli eine willkommene Abwechslung zu Bergen, Seen und Wäldern.
Wir wollten die Nationalparks in Alberta und BC im Sommer erleben. Wir ahnten nicht, daß diese in diesem Jahr auf Grund der 150 Jahrfeier besonders beliebt und belebt sind. Diese herrliche Natur, wo ein Höhepunkt dem Anderen folgt, ist eine 2. Reise in der Vor oder Nachsaison wert, wenn die Touristenmassen verschwunden sind oder noch nicht da sind.
Das unsere Reiseroute auch vom Wetter abhängig ist ahnten wir vorher schon. Daß aber Waldbrände unsere Reise beeinflussen würden, ahnten wir nicht. In BC und Alberta gab es täglich neue Hiobsbotschaften. Straßen und Wanderwege wurden gesperrt. Offroad fahren war verboten.
Weiter im Norden BC`s, auf dem Weg zum Yukon, wo der Winter die Landschaft noch fest im Griff hatte, aber erste Frühlingsboten zu erkennen waren, haben wir das Kanada erlebt wie wir es uns vorgestellt hatten. Traumhaft schöne Routen mit schneebedeckten Bergen. An den Highways Bären und Elche, Stachelschweine, Füchse und Rehe, Dickhornschafe und Dallschafe. Das Gefühl von Freiheit und Unabhängigkeit machte sich breit. Wir waren im Glauben " uns gehört die Welt ". Keine Schilder mit No Overnight. Ein Paradies für jeden der die Stille und Einsamkeit sucht.
Gehört Alaska wirklich zur USA? Leider ja. Wir hatten nie das Gefühl in einem Bundesstaat der USA zu sein. Stimmt nicht ganz. Auch in Alaska tragen sowohl Frauen wie Männer ihre Waffen offen. Entweder vor der Brust oder nach Western Art an der Hüfte. Ein Anblick an den wir uns nicht gewöhnen konnten und für uns abschreckend war.
Abgesehen davon war die Reise durch Alaska ein absoluter Höhepunkt. Wir waren zur rechten Zeit am rechten Ort. Noch war keine Hauptsaison und wir konnten auch dank des guten Wetters, die Hauptattraktion, den Denali Nationalpark, bei optimalen Bedingungen erleben. In Alaska schien alles ein wenig gigantischer zu sein. Die Berge der Denali Range, der Salmon Gletscher. Nur die Entfernungen auf unserer Route waren im Gegensatz zum Yukon überschaubarer.
Wir befinden uns momentan auf unserer Abschiedstour durch Kanada in Nelson. Unsere letzte Station soll in Kanada Osoyoos sein. Wir fühlten uns dort zu Beginn der Reise inmitten der Wein und Obstplantagen so wohl, das wir diesen Ort als Abschluss unserer Tour durch Kanada ausersehen haben.
Wir werden mit Sicherheit oft mit Wehmut an dieses Land zurück denken, aber wir sind jetzt für neue Herausforderungen und Erlebnisse bereit. Wir verabschieden uns von Kanada und sagen:
Goodbye and thank you Canada. See you again some time???