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Frankreich Teil 2, von Neris les Bains bis Saint-Romain-la-Virvee

Die nächsten 400 Km stehen an. Damit wir überhaupt in absehbarer Zeit die Atlantikküste erreichen fahren wir wieder über die gebührenpflichtige Autobahn. Erst bei Brive-La-Gaillarde wechseln wir auf die D 1089 und fahren parallel weiter. Wir bewegen uns ständig auf einer Höhe von 700-1000 M. Hinter Brive tauchen die ersten Obstplantagen auf, vorher ging es durch Wälder und an unzähligen Maisfeldern vorbei. Sonnenblumenfelder sehen wir auch, aber sie sind alle verblüht und anstatt goldgelb in der Sonne zu leuchten lassen sie ihre schwarzen, grauen Köpfe hängen. Die Limousin Region haben wir hinter uns gelassen und befinden uns mittlerweile in der Dordogne. 

In Perigueux kommen wir am frühen Nachmittag an und stehen auf einem Aire munchipale Escape des Pres, was soviel heißt wie gebührenpflichtiger Parkplatz für Wohnmobile mit Frischwasser und Entsorgungssystem. Die Bedienung des Kassenautomaten ist in etlichen Sprachen angegeben, auch in deutsch. Direkt auf der anderen Straßenseite wandern wir an der L' Isle entlang und sehen die hoch in den Himmel ragende Kirche. Es geht über die Brücke direkt in die malerische Altstadt und über die Flaniermeile. Die alten Gemäuer sind faszinierend, wobei viele von ihnen aufwändig restauriert wurden. Wir schlendern durch enge Gassen hoch und runter. In Frankreich scheint nichts eben zu sein. Auch manche der Bauten sehen windschief aus.

Lieber Gott, laß mich nicht satt werden und immer durstig sein. Überall auf den zahlreichen Plätzen oder in den Gassen gibt es Gelegenheit zu verweilen, zu speisen oder nur einen Kaffee oder Wein zu trinken. Allerdings sollte man die Zeiten beachten. Mittagessen ist bis 14.00 und zu Abend wird erst ab 18.00 serviert. Wer trotzdem Stärkung braucht, für den findet sich mit Sicherheit eine Patisserie mit allerlei süßen Köstlichkeiten. Leben eben wie Gott in Frankreich. Die Küche im Wohnmobil bleibt auf unserer Tour mit Sicherheit häufig kalt.

 

Von Perigueux geht es südlich auf der N 21 nach Bergerac. Wir befinden uns im Perigord Pourpre. Die Dordogne begleitet uns. Genau so gemächlich wie der Fluß fließt fahren wir nach Chateau Monbazillac und besichtigen das alte Schloß inmitten der Weinberge. Endlich Weinberge, Weinberge wohin wir schauen. Weingut an Weingut, eines schöner als das Andere. Bei St Laurent des Combes rasten wir zwischen den Weinbergen. Wir werden von der Sonne geküßt, heiß und innig, mit 32 °. Wir befinden uns kurz vor Saint- Emilion, dem wohl touristischsten Ort in dieser Region. Bereits weit vor der Ortschaft stehen Auto an Auto an den Seitenstreifen. Kein Platz ist mehr frei. Parkplätze wegen Überfüllung geschlossen. 2 mal umrunden wir den Ort, fahren auf schmalen, mit Steinmauern begrenzten Wegen, bis wir endlich in einiger Entfernung an einem Weinberg eine Möglichkeit zum Parken bekommen. Jetzt heißt es nur noch hoch laufen. Warum Saint Emilion so beliebt ist erschließt sich uns bei einem Rundgang. Natürlich darf eine Weinverkostung, nur für mich, und anschließendem Kauf einiger Weine nicht fehlen. Ich genieße wahrlich edle Tropfen. Der beste Bordeaux Wein soll aus Pomerol kommen. Für eine Flasche zahlt Mann/Frau dann aber auch einiges. Ist nicht unsere Preisklasse. Wir entscheiden uns für drei Weine, die unseren Geldbeutel aber trotzdem leeren. Was soll es. Es gibt bestimmt besondere Gelegenheiten um sie zu genießen. In den Restaurants werden kaum Flaschen unter 50€ angeboten. Uns reicht ein kleines Gläschen.

Nach Saint Emilion verfahren wir uns gewaltig. Die GPS Angaben in der ADAC Camping App stimmen nicht. Mit 1,5 Std. Verspätung kommen wir in Saint-Romain-la-Virvee an. Wir stehen auf einem Aire de Camping Car, und haben nichts außer überraschend Free WIFI. Der Platz liegt neben der Sporthalle. Pünktlich um 19.00 kommen die Damen aus der Umgebung, laut schnatternd zur Gymnastikstunde, ausgestattet mit Matte und Handy. 

Den nächste Morgen begrüßen die Hähne uns mit lautem krähen. Mich wecken sie nicht, denn ich bin bereits 1 Std. wach.

Unser heutiges Ziel kennen wir noch nicht. Wir wollen jedenfalls Richtung Arcachon Bassin.

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Kommentare: 2
  • #1

    Kathleen (Dienstag, 25 September 2018 21:46)

    Also die Landschaft ist ja ein Traum ...und alles so schön bunt.
    Wie ist das mit der Sprache?

  • #2

    Marita (Mittwoch, 26 September 2018 08:01)

    Hallo Kathleen. Die Sprache beherrschen wir in feinster Weise. Es geht aber mit einem Gemisch aus Bonjour, Hallo und Hallo.