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Wake up at 4 o`clock und dann der bunte Wahnsinn

Ballon Festival in Albuquerque

vom 5.10.- 10.10. 2017

Nein wir sind nicht auf dem Ballonfest im Moerser Stadtpark, sondern in Albuquerque.

Welch ein Spektakel. Den Tipp für das Festival haben wir am Grand Canyon erhalten.

So etwas Grandioses haben wir bis dahin nicht erlebt. 

Eigentlich wollten wir Samstags anreisen. Da wir aber noch eine Werkstatt anfahren mußten waren wir eh schon in der Stadt und sind zum Festplatz gefahren um uns mit den Gegebenheiten vertraut zu machen. Wohnmobil über Wohnmobil standen bereits auf dem Platz und es kamen immer weitere hinzu. Spontan wie wir sind, sind wir direkt da geblieben. Wir können 2 Nächte ohne Probleme dazu buchen und erhalten eine Präsent Tasche mit 1 Route 66 Tasse. Welch ein Glück. Bei unserer geplanten Anreise am Samstag hätten wir das Beste verpaßt. Mit unserem frisch gewaschenem Auto (15 Min. 51 $ waschen lassen) steht er blitzblank zwischen den Dickschiffen. Silvia geht gleich zurück zur Einfahrt um sich angeblich Informationen zu holen. Was sie holt ist lediglich eine 2. Tasse.

Unser Auto ist eines von weit über 1000 Wohnmobilen. Wer die amerikanischen Schlitten und die Ausstattung kennt, weiß das diese innerhalb von 10 Tagen, so lange geht das Fest, wieder Ver - und Entsorgen müssen. Die Amerikaner denken an alles. Eine Anfrage genügt und der Service Mann kommt mit der großen Pumpe und saugt alles sauber und geruchlos ab. Frischwasser läßt sich natürlich auch auffüllen. Ich nenn es mobiles Hookup.

Toilettenhäuschen gibt es auch und wurden täglich ausgewechselt.

Zwischen den einzelnen Plätzen sind einige abgesperrte Grünflächen.

Der Friedhof befindet sich sinniger weise direkt 50 Meter neben uns, ist aber blicksicher abgesperrt. Laut Programmheft geht es morgens um 5.45 Uhr los.

Wir bekommen aber vom Wachpersonal den Rat bereits um 5.00 Uhr auf dem Festplatz zu sein. Also stehen wir um 4!! Uhr morgens auf.

Samstag, den 7.10.

Es ist dunkel und kalt. Mit dem Rad sind es nur einige Minuten bis zum Ballon Festival Platz. Obwohl wir warm angezogen sind frieren wir uns den A..... ab.

Eintritt pro Person 10 Dollar. 

Stellt Euch den Moerser Park größer und ohne Bäume vor, nur durch einige schmale Wege unterteilt. Auf dieser Fläche werden nach und nach hunderte Ballons aufgeblasen. Wohin wir schauen Ballons über Ballons. Einige liegen noch, andere sind voll aufgeblasen. Immer wieder wird Heißluft mit lauten Zischen angestellt. Wir bekommen freundlicher weise die Gelegenheit unsere Hände am Strahler auf zu wärmen.Innerhalb kurzer Zeit sind wir von Ballons umgeben. Wir stehen mittendrin. Keine Absperrung, sondern wir können uns frei bewegen. Uns schwirrt der Kopf und wir kommen aus dem Staunen nicht heraus. So etwas haben wir nicht erwartet. In dem Moment, wo der Fiesta Ballon mit der amerikanischen Flagge aufsteigt und das Fest eröffnet, wird die amerikanische Hymne gespielt, alle Menschen stehen stramm und singen mit. Gleichzeitig ziehen die Ballonfahrer die Leine und etliche Gasflammen steigen zischend auf. Gänsehaut pur bei uns nicht nur von der Kälte.

 

 

Nach und nach fahren sie los. Noch ist es dunkel, aber die Sonne kommt langsam hinter dem Berg hervor. Innerhalb kurzer Zeit sind hunderte bunte "Fackeln" am Himmel und es werden von Minute zu Minute mehr. Wohin wir schauen, überall das gleiche Bild über uns. Einfach unglaublich. Während wir nach oben schauen und den ersten Ballons zusehen, stehen andere abfahrbereit am Boden oder werden noch aufgeblasen.

Nach und nach leert sich der Platz. Fast alle Ballons sind oben. Die meisten haben schwer zu kämpfen, denn die Thermik scheint nicht optimal zu sein. Wenige gewinnen an Höhe, die anderen fahren scheinbar in greifbarer Nähe über unseren Köpfen hinweg.

Irgendwann gegen 10.00 Uhr ist der Spuk für`s erste vorbei und wir gehen durchgefroren wieder zum Stellplatz. Jetzt einen starken heißen Kaffee und frühstücken. Danach ausruhen und in der Sonne, bevor es am Nachmittag wieder zum Festplatz geht. Dann aber zu Fuß, denn wir wollen uns ein Bier gönnen.

Denkste, wir werden vom Shuttle mitgenommen und sparen uns so 400 Meter. Spaßfaktor. Wir gehen über die Main Street, essen eine Kleinigkeit bevor wir uns gegen Vorlage des Ausweises ein Bier bestellen. Souveniershops und Fressbuden wie bei uns zur Kirmeszeit. Neben Hot Dogs wird überwiegend mexikanische Küche angeboten. Wir essen aber nach 6 Monaten zum ersten mal eine Pizza. Wir schauen noch kurz einer indianischen Tanzgruppe zu. Dann wird es auch schon Zeit sich dem eigentlichen Geschehen zu zu wenden, dem Ballon Glühen.

 

 

Der erste Tag endet mit einem Feuerwerk. 

Auch für Amerikaner nichts Besonderes, denn davon gibt es, wie wir erfahren haben, sehr viele.

Den nächsten Tag wollen wir länger schlafen und nicht bereits um 4.00 Uhr aufstehen. Es reicht auch wenn wir am Nachmittag wieder zum Festplatz gehen.

Wir haben die Hoffnung, das wir vom RV Park einiges mitbekommen.

Sonntag, den 8.10 ca. 6.30.

Ich habe mir gerade meinen Kaffee gekocht und will ihn draußen in aller Ruhe trinken.

Doch daraus wird nichts. Die ersten Heißluftballons steigen auf und fahren in unsere Richtung. Statt Kaffeetasse habe ich nun die Kamera in der Hand. Die Kamera läuft heiß und der Kaffee wird kalt.

Wir haben heute wie sich herausstellt Logenplätze erwischt. Es dauert nicht lange dann ist auf dem Platz genau so viel Bewegung wie am Himmel.

Die Ballonfahrer erwischen wieder einen schlechten Tag. Keine Thermik. Während immer neue Ballons ankommen sind die ersten bereits auf dem Platz zwischen den Wohnmobilen und auf den Grünflächen gelandet. 

Die spektakulärste Landung und damit 10 Punkte für den künstlerischen Wert bekommt unser Revolverheld. Über Haltungspunkte möchte ich nicht sprechen. Kurz davor hat sich die Katze vorübergehend ein schönes Ruheplätzchen ausgesucht, dann aber doch beschlossen wieder in die Lüfte zu steigen.

Pünktlich bei unter gehender Sonne mischen wir uns zu den Schaulustigen auf den Rasen. Heute wissen wir Bescheid und halten etwas mehr Abstand von den Ballons. Das Abendglühen beginnt.

Zum Abschluss erwartet uns das bekannte Feuerwerk.

Für uns ist es immer wieder schön und wir harren bis zum Schluß aus.

Montag, den 9.10. 

Wir hoffen wieder auf ein Szenario wie gestern, müssen aber feststellen, das es die Ballonfahrer nicht bis zu unserem Platz schaffen. In geringer Höhe heißt es für die meisten nach einigen hundert Metern: Landung.

Silvia fährt mit dem Rad los zum Festplatz und kommt nicht wieder. Scheint doch interessant zu sein. Als ich hinter her fahren will stell ich fest, das ich einen Platten habe. Unzählige kleine Stacheln befinden sich im Reifen und einer war lang genug um sich durch zu bohren. Also gehe ich. Auf halbem Weg kommt mir Silvia mit einem Frühstückspaket entgegen. Warum nicht am Ballonfest frühstücken?

 

Endlich kommt Silvia in den Genuss das Rad zu reparieren. Darauf hat sie auch lange genug gewartet. Fachmännisch versucht sie das Hinterrad ab zu montieren, merkt dann aber das das nicht erforderlich ist. Sie nimmt den Schlauch heraus, schaut nach dem Loch und flickt es. Innerhalb kurzer Zeit ist das Rad repariert.

Dienstag, der 10.10. 

Abreisetag.

Ich steige hoch hinauf, ebenso wie die Ballons. Endlich stimmen die Bedingungen und Ballons gewinnen an Höhe, steigen höher und höher bis sie als kleine Punkte am Himmel verschwinden.

Das Spiel beginnt von vorne.

Anschließend werden wir zu Kaffee und Kuchen eingeladen und können uns wieder ein Dickschiff von innen ansehen. Nichts für uns.

Gelsenkirchener Barock.

Drei Tage haben wir das Ballonfest miterleben dürfen. Wir waren hell auf begeistert. 

Für uns heißt es Abschied nehmen, das Fest dauert aber noch bis Sonntag.

Wir stehen momentan in Grants, fahren aber heute weiter. In New Mexico zieht der Herbst ein. Die Nächte sind kalt, die Blätter verfärben sich und der erste Raureif ist zu sehen. Heute morgen wurde zum ersten Mal seit langer Zeit die Heizung angestellt. Bei 5 Grad im Auto ist das schon erlaubt.

 

Zum Schluß noch das "Ballons`s Prayer

 

The wind have welcomed you with softness.

The sun has blessed you with his warm hands.

You have flown so high and so well

that god has joined you in your laughter

and set you gently back again

into the loving arms of mother earth.                            Autor unbekannt   

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Kommentare: 1
  • #1

    Janni und Herbert (Donnerstag, 12 Oktober 2017 19:09)

    ....ohne Worte......
    Gruß Janni und Herbert