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Es geht auch etwas langsamer

 

Nach den Nationalparks in Utah benötigen wir beide eine kleine Verschnaufpause.

Flagstaff und die nähere Umgebung läßt uns momentan nicht los.

20 Km von Flagstaff entfernt befindet sich der Sunset Crater. Nicht so gigantisch wie Craters of the Moon aber dafür anders. Den 58 Km langen Loop durchfahren wir gemütlich, schauen uns unterwegs die alten PuebloHäuser an, von denen aber nicht mehr viel übrig geblieben ist. Wir beobachten eine Dame die in der Stille versucht die Landschaft auf Papier zu bringen. Wir übernachten im Park bevor es am nächsten Tag wieder Richtung Flagstaff geht. 

Wieder zurück in Flagstaff tauchen die ersten Schilder der legendären, nostalgischen

Route 66 auf. Diese Strecke nehmen wir später in Angriff. Unsere weiteren Ziele liegen zur Zeit weiter südlich. An die Hitze haben wir uns mittlerweile ein wenig gewöhnt.

( so weit man das kann ). Auf dem Weg nach Sedona durchqueren wir den Oak Creek Canyon. Hier auf dem schattigen Campplatz machen wir am Mittag halt. Ich backe Kuchen, der mir aber verbrennt. ( habe intensiv Bilder gelöscht). Am Abend wirft Silvia den Lachs auf den Boden. Ist nicht unsere Tag. 

 

Nach dem Oak Creek Canyon lockt das kleine, moderne Städtchen Sedona. Eingebettet von roten Felsen / Bergen hat sich die Stadt zu einem Touristenmagnet entwickelt. Dementsprechend sind auch die Preise. Dennoch ist der Ort, gerade auch wegen der Architektur die sich an die Landschaft anpaßt, ein Hingucker. 

Hier sehen wir die ersten Klapperschlangen. Zum Glück gut verschlossen hinter Glas.

In unmittelbarer Nähe zur Stadt liegt der Red Rock State Park. Leider gilt hier der Annual Pass nicht und wir müssen die 14 $ zahlen. Wir machen uns auf die Wanderung zum Eagles Rock Point. Den Blick wegen der Klapperschlangen immer auf den Boden gerichtet. Der vorgegebene Weg ist sandig, die Vegetation ist anders als sonst. Wir sehen die ersten Kakteen, die zur Zeit Früchte tragen. Vom Eagle Rock haben wir einen herrlichen Blick über das Tal und die umliegenden Berge. 

In Cottenwood auf dem Weg zur alten 89 A erwischen wir ein Biker Treffen. An beiden Straßenseiten stehen sie. Eine Maschine ist schöner als die andere. Biker überholen uns und kommen uns entgegen. Für uns gibt es keine Möglichkeit zu halten. Nicht einmal mit einem PKW hätten wir eine Chance irgendwo zu parken. Schweren Herzens müssen wir die Stadt zügig durchqueren und weiter Richtung Jerome fahren. Die Straße windet sich und es geht stetig bergauf.

In der Ferne können wir die alte wieder zum Leben erweckte ehemalige Ghost Town im steilen Berghang sehen. Je näher wir kommen um so enger und kurvenreicher wird die Strecke. Wir erreichen den Ort und müssen erkennen das es hier noch voller ist. Der Ort bricht aus allen Nähten. Rechts und links der Straße reihen sich die Motorräder. Hinter uns und vor uns nur Biker. Ich bin so fasziniert das ich nicht einmal Fotos mache. Die Häuser sind größtenteils in den Felswänden gebaut. Es gibt keine Querstraße, sondern nur eine Hauptstraße die sich in Serpentinen durch die Stadt nach oben schlängelt. An der Feuerwache fragen wir nach einer Parkmöglichkeit und bekommen die Aussage, das nichts mehr geht. Leider ist es bereits 17.00 Uhr und wir haben keine Ahnung  wo wir übernachten können. Also heißt es für uns weiter hinauf.

Na ja, was nicht geht geht nicht.

War der Moki Dugway schon eine schöne Route, ist diese fast noch besser. 13 Km geht es steil weiter nach oben. Haarnadelkurven über Haarnadelkurven. Ich mag schon gar nicht mehr nach unten sehen. Die roten Felswände rechter Hand ragen bis zur Straße. Immer mehr Biker fahren den Berg hinunter auf dem Sozius junge oder alte Begleitpersonen. Motorradhelme scheinen die Amerikaner nicht zu kennen. Lediglich ein nach Piratenmanier um den Kopf gebundenes Tuch " schützt " denselbigen. Easy Rider läßt grüßen. Die letzten Kurven sind geschafft und wir stehen auf dem Berggipfel. 

Leider entscheiden wir uns links auf eine Recreation Site abzubiegen. Nach kurzer Zeit erweist sich der Weg für unser Auto zu schlecht. Also muß Silvia kurbeln. Wieder auf dem richtigen Weg zurück liegt auf der anderen Seite ein gut erreichbaren Platz. Warum haben wir das nicht vorher gesehen? Wir stehen hier oben, der Wind weht angenehm, wir haben Strom Wasser und Toilette, und das alles für wenig Geld. In der Nacht heult der Kojote oder war es ein Schakal? Wir sind uns noch nicht einig welches Tier unsere Nachtruhe stört. Deshalb werden wir noch einen weiteren Tag und eine Nacht hier bleiben um das Rätsel zu lösen.

Es sind Kojoten. In der 2. Nacht waren es mehrere die um die Wette geheult haben. Ein Camper konnte uns Auskunft geben.

Auch in USA werden die Tage kürzer. Mittlerweile geht die Sonne 18.40 Uhr unter. Wir stellen uns auf längere Herbstabende ein. Die Tage sind noch heiß, aber je nach dem wo wir gerade sind kann es abends frisch sein. Gestern kam nach langer Zeit eine lange Hose zum Einsatz. Heute schwitzen wir dafür wieder. Momentan 30 Grad um 22.00 Uhr. 

 

Na dann gute Nacht.

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