
Ab jetzt wird es spannend. Einige Nationalparks stehen uns bevor.
Der Zion NP ist der erste Park, der auf unserer Route liegt.
In Springdale passieren wir das Gate, erhalten von der Rangerin Informationsmaterial und eine Bescheinigung, das wir den Tunnel bei der Ausfahrt nicht im Konvoi durchfahren müssen. Bei einer Breite über 2,40 Meter kostet der Tunnel 15 $ und darf nicht allein durchfahren werden. Sie meinte nur wir sollen die Spiegel einklappen.
Wider Erwarten bekommen wir noch einen Platz auf dem Campground. Sogar mit Schatten unter Bäumen. Da hat sich das frühe Aufstehen doch gelohnt. Wir sind überrascht, das die Vegetation so üppig ist. Bis Oktober dürfen keine PKW `s geschweige denn RV `s durch den Park fahren. Die Shuttle Busse fahren alle 5 Minuten die 9 Haltestellen an. Wir waren zuerst skeptisch, aber das System macht Sinn. Ohne Shuttle würde im Park alles zusammenbrechen.

Mit dem Infoblatt im Gepäck lassen wir uns bis zum Endpunkt, Temple of Sinawava bringen. Von dort beginnt der Riverside Walk. Der Canyon und die dichte Vegetation spenden uns ein wenig Schatten. Die roten Wände des Canyons ragen steil in den Himmel. Der Trail ist einfach zu gehen. Am Ende haben wir die Möglichkeit wenigstens ein kleines Stück den Narrow Trail zu erwandern. Betonung liegt auf kleines Stück.
Die Gesamtlänge beträgt 15 Km Dauer 8 Std.

An oder aus? Wir beschließen die Schuhe nicht aus zu ziehen. Jetzt geht es immer wieder durch Wasser. Der Boden ist steinig und glitschig. Der erste Wasserabschnitt ist geschafft, nach einigen Metern kommt der nächste. Schmatz, schmatz, bei jedem Schritt schmatzt es.
60 Prozent der Narrow Wanderung geht durch Wasser. Je weiter wir in den Canyon waten, um so enger wird er. Wir erreichen eine Stelle wo andere Wanderer bis zu den Oberschenkeln im Wasser stehen. Da unsere Beine Abkühlung genug bekommen und unsere Schuhe wieder die ursprüngliche Farbe haben, kehren wir aus Vernunftgründen wieder um. Ohne Wanderstöcke wäre ich mit der Kamera beim nächsten Abschnitt mit Sicherheit ins Wasser gefallen.
Auf dem Rückweg verlassen wir den Trail und gehen auf sandigem Boden den Virgin River entlang. Die Schuhe sind wieder schmutzig und immer noch naß.
Mit dem Bus geht es zurück bis zur Weeping Rock Haltestelle. Von dort beginnt der Trail zum Hidden Canyon. Wie nicht anders zu erwarten immer in Serpentinen bergauf. Die Sonne brennt erbarmungslos und ich schwitze. Hat ein Vorteil, die Blase wird trotz freiwilligem Trinkens, nicht voll. Oben angekommen gibt es die Belohnung, Freie Sicht in den Canyon. Auch diese Tour könnten wir noch weiter gehen, aber immer an Ketten entlang auf schmalen Pfaden, mit steilen Abhängen an der Seite. Nur für Schwindelfreie geeignet. Also kehren wir meinetwegen um. Für heute reicht es aber auch. Die Schuhe sind trocken, die Socken noch naß und voller Sand und die Füße völlig verschrumpelt. Aber keine Blasen. Morgen ist ein neuer Tag und eine neue Wanderung steht uns bevor.

Angels Landing. 8,7 Km return, 453 Höhenmeter
Ich bin Silvia zuvorgekommen und habe diese Wanderung vorgeschlagen. ( Wohlwissend, das sie diese Wanderung machen möchte. )Habe jetzt schon Angst und weiß das ich nicht den gesamten Weg gehen werde. Relativ früh sind wir am Startpunkt. Anfangs noch moderat und häufig Schatten, dann geht's am Felsen entlang und die ersten Serpentinen tauchen auf. Ich schaue nach oben und sehe Silvia in der roten Steilwand. Der Weg ist breit und sehr gut ausgebaut. Auch für mich noch geeignet. Gott sei Dank gibt es gaaaaanz viel zu fotografieren und ich muß beim Aufstieg notgedrungen Fotopausen einlegen.

Wir erreichen nach 1,5 Std. den Punkt der Wanderung wo für mich Schluß ist. Ich habe Maritas Landing erreicht. Auch für Silvia ist hier Schluß.
Menschenmassen steigen auf und kommen runter. Ab jetzt geht es nur noch an Ketten weiter. Am Felsen entlang auf nicht ausgebautem Weg, denn es gibt keinen. Nach dem Felsen folgen noch einmal 800 Meter auf einem schmalen Grad bis zum Endpunkt.
Angels Landing.

Stattdessen gehen wir nach einer längeren Pause noch einen Teil des West Rim Trails. von dieser Seite überblicken wir das Felsmassiv mit dem Endpunkt Angels Landing.
Auf dem Rückweg liegt fast der gesamte Weg in der prallen Nachmittagssonne. Wir blicken in schweißnasse, gequälte Gesichter. Jeder Schattenplatz in jeder Kehre ist bevölkert.

Geschafft und Vorfreude auf ein kühles Bier. Nach der Wanderung nehmen wir noch eine Erfrischung im Fluß. Künstlich, mit Steinen angelegte Pools am Campground. Duschen gibt es nicht. Ob wir danach sauberer sind sei dahin gestellt, aber wir fühlen uns frischer.
Morgen geht es weiter zum Bryce Canyon.
Wieder auf die " 12 ". Die Straße der toten Rehe habe ich sie genannt. Ich zähle nicht mehr, nehme nur noch wahr und hoffe das uns kein Reh erwischt. Die kleinen wieselflinken " Hörnchen " schaffen es immer wieder irgendwie unseren Rädern zu entgehen.
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Herbert Holte (Dienstag, 05 September 2017 16:33)
Hallo Mädels , ist ja Wahnsinn was ihr da erlebt . Erinnert mich an frühere Cowboy und Indianer Filme . Man wartet schon darauf das sich eine "Rothaut" in den Felsen zeigt.....
Passt auf euren Spalp auf ,- und viel Spass noch .
Gruß Janni und Herbert