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Mit der Lu Lu Belle in den Prince William Sound

Die Lu Lu Belle ist eine schnelle,wendige Yacht für 37 Passagiere.

Mit Kapitän Fred, der während der gesamten Zeit redet und erklärt,

und 2 jungen Crewmädels geht es hinaus

in den Prince Williams Sound.

 

 

Wir sind vorgewarnt und haben in den Rucksäcken eine 2. dicke Hose,

einen Regenmantel, Handschuhe und Mütze. Zu Beginn sitzen viele

Teilnehmer mit uns draußen. Das hat sich aber schnell geändert.

 

Für eine Whale Watching Tour ist es schon zu spät. Die Wale und Orkas sind mittlerweile weiter gezogen. Mit etwas Glück werden wir vielleicht noch einen Nachzügler sehen. Doch das eigentliche Ziel der Tour ist der Columbia Gletscher. Der Gletscher bewegt sich mit ca. 35 Metern pro Tag, ist demnach sehr schnell. Deshalb hat das Schiff eine sichere Entfernung zu den Eismassen eingehalten.

 

Wir sind noch am Ende des Hafenbereiches und stoppen. Vor uns einige Otter beim Gruppenchillen. Die wendigen Tiere liegen faul auf dem Rücken, reiben sich die Pfoten, machen eine Rolle und beginnen von Neuem. Sobald das Boot zu nahe kommt tauchen sie zusammen ab um an anderer Stelle nach und nach wieder auf zu tauchen.

Sobald wir den Hafenbereich verlassen haben dreht Kapitän Fred die Motoren voll auf und mit Volldampf geht es hinaus auf`s Meer. Fast alle Passagiere verlassen das Deck und gehen in die Kabine. An einer Mole sehen wir die ersten Robben. Plötzlich vor uns eine Wasser Fontaine. Wal in Sicht. Das Boot prescht nach vorne, dem Wal hinterher. Nur war er mittlerweile wieder ganz wo anders. 

So ging es eine ganze Weile, der Wal wird gesichtet, wir folgen, der Wal taucht ab.

 

 

In der Grotte halten sich häufig Puffins auf. Wir fahren ganz nahe heran,

aber die Grotte ist leer. Nur ich befinde mich am Bug stehend darin.

Unser nächstes Ziel ist eine Seelöwen Kolonie. Da diese Tiere ihre festen Reviere haben und sich dort ständig aufhalten, es sei denn sie sind im Wasser, sind sie leicht zu entdecken. 2 Platzbullen streiten um die Kühe. Es herrscht ein Durcheinander an Leibern. Seelöwe auf Seelöwen Seelöwe an Seelöwe. Dabei ist die Geräuschkulisse hoch.

Mittlerweile sind Silvia und ich mit einem Ehepaar alleine auf Deck. Mit Hochgeschwindigkeit geht es in einen Seitenarm zum Columbia Gletscher. Wir sehen die ersten kleinen Eisschollen. Manche sind schneeweiß, andere glasklar oder von Geröll schmutzig. Die Yacht drosselt merklich die Geschwindigkeit. Um uns herum hören wir das Eis knistern und zerbrechen. Die Luft wird merklich kälter. Wir schlängeln uns zwischen den Eisbrocken hindurch. Kleinere Schollen werden überfahren. Unter uns knirscht es. Aber wir haben vollstes Vertrauen in Kapitän Fred, der schätzungsweise an die 80 Jahre ist.

 

Unter der Eisscholle leuchtet das Wasser hell blau.

Bei manchen können wir mit Phantasie Gebilde oder Tiere erkennen. 

Aus Sicherheitsgründen dürfen wir nicht nahe an den Gletscher heran fahren. 

Wenn der Gletscher kalbt ist die Flutwelle so stark, das sie die Yacht zum Kentern bringen kann.

 

Dick eingepackt haben wir den eiskalten Gletschersee überstanden. Als wir die Heimreise antreten sind Silvia und ich alleine an Deck. Volle Kraft voraus. Wir sind bald im warmen Auto, denken wir. Daraus wird nichts. Aus Volldampf wird wieder ein vorsichtiges Antasten. Wir fahren in Richtung Bergrücken als vor uns einige Delphine auftauchen. 

Pfeilschnell schwimmen sie neben uns her, tauchen unter das Schiff, mal rechts und links. Silvia ruft nur rechts, links, nein rechts, vorne, hinten. Ich glaube Du mußt Dich für eine Seite entscheiden. Gut gesagt, meine Reflexe sind nicht mehr so wie früher. Jedenfalls habe ich mehr Wasser als Delphine in der Kamera. 

Außerdem sind sie nicht aus dem Wasser gekommen. Wir sehen sie überwiegend dicht unter der Wasseroberfläche und so nah am Rumpf, das man sich tief hätte bücken müssen.

 

Wir können wieder einmal sagen, wir haben sie gesehen. Auch der Wal, der bei einetzendem Regen zwischen den Delphinen auftaucht, zeigt uns die kalte Schulter, bzw. krummen Rücken.Nicht einmal beim Abtauchen grüßt er uns ein letztes Mal mit seiner ganzen Fluke.

Ein letzter Gruß.

Die Tour sollte 6 Std. dauern. Wir waren 10 Stunden unterwegs. Der Kapitän hatte wohl genau so viel Spass wie wir.

Abends 9.00 Uhr waren wir im Camp. Die Ehefrau gab uns gratis eine weitere Nacht auf dem Lu Lu Belle Platz.

 

Einfacher war dieser bunte Hecht im Bild fest zu halten. Er schwamm auch nicht mehr im Wasser, sondern befand sich an Land.

Nicht von uns geangelt.

 


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Kommentare: 5
  • #1

    Ehli (Sonntag, 18 Juni 2017 08:12)

    Ich habe schon einiges gesehen und erlebt, aber die Glaciertour war schon der Hammer, diese Eisschollen und Farben schon sehr beeindruckend da fehlen einem die Worte.
    Denali NP und Valdez Glacier,,, dann Niagarafälle . Jau ,so ist es. Ach die Salmon Suppe im Brot war genial .

  • #2

    Judith (Sonntag, 18 Juni 2017 14:29)

    So tolle Bilder wieder. Ehli bist du nicht seekrank geworden? Bin gespannt wie es weitergeht.��

  • #3

    Ehli (Sonntag, 18 Juni 2017 20:06)

    Hallo Judith langsam gewöhne ich mich dran, nur mit dem Essen........
    Wo gehst in den Urlaub hin?

  • #4

    Andrea & Karla (Montag, 19 Juni 2017 18:55)

    Hallo Ihr 2,
    Wieder einmal schön von Euch zu lesen....
    Und nun zu Dir Marita....
    Das Du mit Deiner Kamara gut umgehen kannst wissen wir ja.
    Wie überragend Diese Bilder hier sind ... Hammer.
    Und wer brach eine Kolumne wenn man auf Euerer Seite lesen darf.
    Liebste Grüße im Moment von der Ostsee.....
    Andrea & Karla

  • #5

    Mary (Mittwoch, 21 Juni 2017 16:25)

    Hallo ihr Abenteurer...,Eure
    Erlebnisse und Bilder sind kaum zu toppen.!!!
    Und die Bauchentscheidung war bisher goldrichtig mit Alaska.
    Ein absoluter Traum für mich genau das zu erleben.
    Freue mich schon sehr auf die nächsten Berichte...das macht Ihr einfach klasse.
    Lg M&E