Wir haben ihn immer noch, den Dicken. Trotz diverser Probleme auf der ersten Reise wagen wir es noch einmal mit ihm. Fiat hin oder her. Er ist einfach unser zu Hause. Diesmal ohne Auflastung, dafür mit einem starren Abwasserrohr. Einen Auslesecomputer nehmen wir mit. Inzwischen wissen wir auch, dass uns eher die kleinen Werkstätten im Falle eines Falles helfen werden.
Unser Wohnmobil ist nicht "Off Road" tauglich. Es hat keinen Allradantrieb und wurde auch nicht von uns selbst nach unseren speziellen Wünschen zusammengebaut. Es ist ein Mobil von der Stange. Wir haben lediglich einige kleine Veränderungen vorgenommen und Extras einbauen lassen. Da Fiat mit Chrysler fusioniert hat hoffen wir, dass wir in Nordamerika bei Problemen nicht ganz in der Wüste stehen werden.
Der Fiat Ducato hat für uns ausreichende 130 PS, denn unser Motto lautet ja: Hetzt uns nicht.
Das Auto haben wir auf 3650 kg auflasten lassen. Es war lediglich ein veränderter Eintrag im KFZ Schein erforderlich. Eine technische Veränderungen ist erst bei einer Auflastung auf 3800 kg vorgeschrieben. Unsere Mountainbikes passen in die Heckgarage. Eine 2. Gelbatterie 80 Ah ist eingebaut. Die Heizung Truma C 6002 CS inc. Eis Ex läuft über Gas und Strom. Durch den doppelten Boden ist das Auto winterfest. (wohl nicht für den Kanadischen Winter.) An beiden Türen der Fahrerkabine wurden Sicherheitsschlösser angebracht, die von innen zu verriegeln sind. Die Heckgarage und die Wohnkabinen Tür können jetzt von aussen durch Zusatzverriegelungen verschlossen werden. Ob die abschreckende Wirkung Erfolg hat werden wir sehen. Wir hoffen es aber. Der Monitor und der Receiver wurden ausgebaut, werden unterwegs nicht benötigt. Das Gasflaschen Fach wurde nach hinten verlängert.
Stromversorgung: Einen Spannungswandler ( 1500 Watt ) und ausreichende Adapter nehmen wir für alle Fälle mit.
Ersatzteile: Ein Ersatzreifen wird mitgenommen und ist sicher in der Heckgarage verstaut. Ersatzbirnen, Motoröl/Filter, Sicherungen und eine Wasserpumpe sind ebenfalls eingepackt. Entsprechende Werkzeuge dürfen natürlich nicht fehlen. In Kanada werden wir bei Walmart einen Großeinkauf starten und noch Dinge wie Wasserschlauch, Gasflaschen, Verlängerungskabel für den Spannungswandler kaufen.
Abwassertank: Je nach dem wie das Rohr am Abwassertank angebracht ist, ist es besser sich einen Schlauch als Verlängerung von zu Hause mitzunehmen. Die Dump Stationen sind meistens schlecht anzufahren.
PS: Einen Frischwasserschlauch haben wir uns nicht zugelegt, wäre aber einfacher gewesen weil viele Wasseranschlüsse ungünstig angebracht waren. Silvia weigerte sich vehement. Statt dessen nahmen wir weiterhin unseren Wasserkanister und liefen zwischen Wohnmobil und Wasserstelle hin und her. Ist auch eine Möglichkeit in Bewegung zu bleiben.
Unser Jahr in Nordamerika neigt sich dem Ende zu. Anlass für uns sich bei dem Dicken für die Treue während dieser Zeit zu bedanken.
Hallo Dicker.
Auch wenn Du inmitten der sogenannten Dickschiffe nur ein kleiner Zwerg bist und unscheinbar wirkst, für uns bist Du der Größte. Für Deine Treue in den vergangenen Monaten möchten wir uns bei Dir herzlich bedanken. Ohne zu murren hast Du uns sicher und zuverlässig durch einen phantastischen Kontinent begleitet und uns niemals im Stich gelassen. Wir freuen uns auf weitere Touren mit Dir und sagen vorerst Danke, Danke, Danke.
Für Nordamerika muss eine Wohnmobil Versicherung abgeschlossen werden. Korrekt müsste es heißen "Fahrerversicherung". Anders als in Deutschland wird nicht das Wohnmobil versichert, sondern die Person der das Wohnmobil gehört und die Personen die das Wohnmobil fahren. Beim Abschluss der Versicherung müssen alle Fahrer namentlich vermerkt werden.
Als Ausländer wird man automatisch als Fahranfänger eingestuft und darf mit hohen Versicherungsbeiträgen rechnen. Der Versicherungsbeitrag wird nach dem Zeitwert des Mobiles, dem Alter und dem Familienstand des Halters berechnet.
Ein Versicherungsabschluss ist generell auch in USA möglich aber mit viel Aufwand und Zeit verbunden. Erforderlich ist eine Adresse in den USA.
Wir haben vorab eine Versicherung über Seabridge bei der Thum Insurance (Ohio) abgeschlossen. Man kann zwischen der "Regular (500T) und der 1 Million Package"wählen. Eine Versicherungs Verlängerung ist während der Reise möglich. Zu beachten ist, daß bei vorzeitiger Beendigung der Reise zu viel gezahlte Beiträge nicht erstattet werden.
Die Versicherung ist sowohl in USA, Kanada und Mexiko gültig. Bei der Einreise nach Mexiko muß allerdings noch eine Haftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
Wer in Nordamerika Verwandte oder Bekannte hat und eine Adresse angeben kann, hat die Möglichkeit sein Wohnmobil wesentlich billiger zu versichern.
PS: eine Wohnmobilversicherung über Seabridge hat sich verteuert, und kann nach Aussage anderer Reisenden nur noch für 6 Monate abgeschlossen werden.
Anders als von Seabridge angegeben ist es in Nordamerika nicht einfacher geworden das Auto reparieren zu lassen. Fiat ist zwar präsent, aber nur der 500-er. Die Lesecomputer sind angeblich für europäische Fahrzeuge und dem Ducato nicht ausgerichtet. Die Sucherei nach einer Werkstatt ist zermürbend und zeitaufwändig. Hat man eine gefunden ist noch lange nicht sichergestellt, das einem geholfen werden kann.
Besonders die großen Fiat / Chrysler Firmen: Dealer/ Repair lassen einen schnell abblitzen. Dagegen geben sich kleinere Werkstätten zumindest redliche Mühe auch wenn dann die Aussage kommt: sorry, I can`t help you. In San Diego hatten wir Glück. Im Autohaus Munich, Hancock Street konnte uns geholfen werden. Bei uns ist ABS, Hill Holder und ESC ausgefallen. Der Fehler konnte auch hier nicht ausgelesen werden, aber Leszek der Besitzer ist auf Fehlersuche gegangen. Die Ursache wurde gefunden und fachmännisch beseitigt. Eine Wüstenratte hatte im Organ Pipe Cactus NP ein Kabel durchgebissen. Da die Reifen nach fast 40.000 Km hinüber waren, haben wir sie hier auch wechseln lassen. Zum Glück haben wir 16 Zoll Reifen, die sind in Nordamerika zu haben. 15 Zoll Reifen hätten aus Deutschland bestellt werden müssen. Zudem wurden noch die Bremsen und die Fahrspureinstellung in Ordnung gebracht. So konnten wir mit gutem Gewissen nach Mexiko weiter reisen.
Für einen fälligen Ölwechsel hatten wir einen Partikelfilter und entsprechendes Öl in ausreichender Menge mit. Der Wechsel konnte in USA vorgenommen werden. Sie haben aber keinen Reset gemacht was wir nicht wußten. Der Computer sagte nach der entsprechenden Zeit seit dem letzten Wechsel in Deutschland " Ölwechsel vornehmen". Irgendwann ging die Öllampe an. Kein Fiat ist in USA in der Lage einen Reset zu machen. Wir mußten knapp 1000 Km nach Mexicali / Mexiko zurückfahren. Nach 15 Minuten war der Reset gemacht, Kosten keine, dickes Trinkgeld für den Mechaniker.